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Hallo werte Homepagebesucher:innen,

mein Name ist Oliver Müller, wie ihr sicher schon vermutet habt. Schon als Jugendlicher habe ich davon geträumt, Heftromane zu schreiben, und wollte mir immer ein cooles Pseudonym zulegen, so etwas wie Mortimer Gravestone. Aber der Stolz, Geschichten unter meinem richtigen Namen veröffentlichen zu dürfen, war dann doch größer als der Wunsch nach einem Künstlernamen. Und außerdem ist Müller so anonym wie kein zweiter Name in Deutschland.
Darum kann ich auch verraten, dass ich 1983 in Marl geboren wurde. Eine Stadt, die den meisten unbekannt ist, obwohl bei uns der Grimme-Preis, immerhin der bedeutendste deutsche Fernsehpreis, verliehen wird und unser Einkaufszentrum im Guinnessbuch der Rekorde steht, da es das größte Luftkissendach Europas sein Eigen nennt.
In genau dieser Stadt kam ich recht früh in Kontakt mit John Sinclair, was ich meiner älteren Schwester verdanke. In ihrem Zimmer lagen öfter einige dieser schwarzen Hefte mit den gruseligen Titelbildern, die so spannend aussahen. Und dann die Fledermaus auf der ersten Seite! :)

Ihrem Besitz entstammte dann auch der erste John-Sinclair-Roman, den ich las. Noch heute erinnere ich mich gut an Band 329 „Der Ghoul, der meinen Tod bestellte“ – das Fieber war entfacht! Und Ghouls sind bis heute meine Lieblingsdämonen. Was mich wieder daran erinnert, dringend einen Ghoul-Roman zu schreiben!
Nach mehreren mit Albträumen gesegneten Nächten (vielleicht war ich doch noch etwas zu jung …) sammelte ich selbst. Ich erinnere mich noch gut an einen Händler, der auf dem Trödelmarkt stets eine Kiste mit Romanen dabei hatte, ein Heft für 70 Pfennig oder im Tausch 2:1. Letzteres kam häufig vor, denn ich hatte keine Liste und versuchte mir die Romane anhand der Titelbilder zu merken. Bei schon damals weit über 1.000 Sinclair-Romanen ein hoffnungsloses Unterfangen.

Nichtsdestotrotz wuchs die Sammlung beständig an, und ich lernte die Welt des Geisterjägers immer besser kennen. Obwohl ich also erst gut zwanzig Jahre nach dem Erscheinen von Band 1 als Leser einstieg, waren die Abenteuer um den schwarzen Tod und Dr. Tod und seine Mordliga die Romane, die ich zuerst las und die mich bis heute nachhaltig prägten.

Später folgte dann die Sammleredition, die mein Taschengeld als frischer Teenie alle vierzehn Tage strapazierte, mit der ich aber glücklicherweise größere Lücken in der Sammlung schließen konnte, und ab Band 1185 verpasste ich bis heute keinen Roman mehr.

Mit Band 2106 wurde dann ein Traum wahr, mein Name stand auf der Innenseite eines John Sinclair-Romans. Kollege Oliver Fröhlich gab mir die Chance, den Roman „Der Weg ins entrückte Land“ mit ihm gemeinsam zu verfassen.
Dass er an mich als Co-Autor dachte, lag vermutlich daran, dass wir bereits vor ewigen Zeiten (2006) gemeinsam an einer Online-Serie mit dem Namen „Der Hüter“ arbeiteten. Zum Autorenteam der Serie gehörte auch Stefan Albertsen. Den Hüter gibt es nicht mehr, uns drei zum Glück schon.

Bevor es allerdings so weit kam, dass ich einen Roman über den Geisterjäger schrieb, hatte ich mich im Heftromanbereich schon ein wenig ausgetobt.

Begonnen hat alles mit Science-Fiction. Sei es bei Raumschiff Promet, Rex Corda oder Ad Astra. Nein, nicht in der Erstauflage! So alt bin ich dann doch noch nicht. Aber bei den Neuauflagen dieser Heftromanklassiker gehöre ich seit Jahren zum festen Autorenteam.
Parallel schrieb ich – wie Kollege Michael Breuer – auch für Vampir Gothic, um mich endlich meiner Leidenschaft Gruselromane widmen zu können.

Neben John Sinclair schreibe ich auch für Professor Zamorra und Maddrax. Alles, was Heft ist, scheint vor meiner Lese- und Schreiblust also nicht sicher zu sein. Na gut, einen Bergdoktor wird es vermutlich niemals aus meiner Feder geben.
Aber das habe ich auch von einem John-Sinclair-Roman gedacht. Und da generell häufiger Dinge in meinem Leben passieren, mit denen ich nicht rechne …

Beispielhaft seien hier die Auszeichnung meiner Kurzgeschichte „The axeman's jazz“ (erschienen in der Anthologie Dark Killers im Verlag Romantruhe) mit dem Vincent Preis für die beste Horrorkurzgeschichte 2018 und die Wahl meines Romans „Der Giftplanet“ zum beliebtesten Maddrax-Roman 2020 erwähnt. Daher seid euch nicht zu sicher, ob ich nicht bald auch Arzt- und Heimatromane schreibe. ;-)


Steckbrief

  • Mein Kindheitstraum:

Neben dem Studium der Archäologie stand tatsächlich Autor auf meinem Wunschzettel. 50% geschafft, ist doch eine ordentliche Quote.

  • Warum ich Autor wurde:

Kindheitstraum, siehe oben. :)

  • Was der Beruf mir bedeutet:

Ungeheuer viel! Ein wahrgewordener Traum.

  • Mein erster Job:

Angestellter im öffentlichen Dienst. Das bin ich auch heute noch.

  • Welchen Bezug ich zu John Sinclair habe:

Der Geisterjäger begleitet mich seit meiner Grundschulzeit. Und die liegt immerhin schon ein paar Jahrzehnte zurück.

  • Mein Lieblingsgegner bei John Sinclair:

Tatsächlich oft das „Monster der Woche“. Bei den wiederkehrenden bin ich Fan des Schwarzen Tods und der Mordliga. Wie ganz viele Fans eben. :)

  • Meine größte Herausforderung beim Schreiben bisher:

Immer wieder gegen die Zweifel ankämpfen, ob das auch spannend und gut genug ist, was ich schreibe. Bei jedem neuen Roman.

  • Mein Lieblingslied:

Take on me – a-ha

  • Mein Lieblingsfilm:

Die Kunst des negativen Denkens. Herrlich abgedrehte Feel-bad-Komödie.

  • So entspanne ich:

Mit einem Buch im Schaukelstuhl, ein Malzbier in Griffweite.

  • Worauf ich stolz bin:

Auf jede neue Veröffentlichung als Autor. Und wenn ich beim Badminton ab und zu noch mal einen nur halb so alten und halb so schweren Gegner zur Verzweiflung treibe.

  • Mein Laster:

Naschsucht! Weder süß noch salzig ist vor mir sicher. Und Kaffee mit pervers viel Milch und Zucker.

  • Wen ich bewundere:

Alle Menschen, die tun, was sie lieben und lieben, was sie tun.

  • Meine Inspiration:

Schwer zu sagen. Manchmal reicht ein Begriff, der mir durch den Kopf geht, um daraus eine Romanidee zu schmieden.